Von einem zurückgesetzten Eisen spricht man, wenn das Eisen an der Zehe nicht bündig angebracht, sondern ein Stück nach hinten versetzt wird.
Zwischen zwei Beschlägen wächst der Huf, man sagt durchschnittlich 1cm im Monat. Manche Pferde schieben dabei vermehrt in die Zehe. Gerade gegen Ende der Beschlagsperiode kann es deshalb sein, dass die Zehe zu lang wird und dem Pferd das Abfußen erschwert, weil es bei jedem Schritt über die zu lange Zehe muss. Deshalb ist es ein häufig gewähltes Mittel, das Eisen beim Beschlagen zurückzusetzen, gerne auch in Kombination mit einer Zehenrichtung am Eisen, um das Abfußen zu erleichtern. Natürlich kann man jetzt sagen, der Intervall zwischen den Beschlagsterminen ist zu lang. Dieser sollte, wenn ein Pferd vermehrt in die Zehe schiebt, relativ kurz sein. Trotzdem kann ein zurückgesetztes Eisen diesem Phänomen ein Stück weit entgegen wirken.
Muss ein Pferd über den Hebel einer zu langen Zehe abfußen, werden im Moment des Abfußens die Beugesehnen vermehrt belastet. Das kann Probleme machen, muss aber nicht. Diese ständige, vermehrte Belastung kann allerdings ein Baustein von vielen sein, wenn ein Pferd Sehnenprobleme hat oder bekommt.
Aber auch bei Spatpferden kann ein Zurücksetzen der Hintereisen Sinn machen, damit sie die Hufe besser von Boden weg bekommen und die Zehe weniger schleifen lassen.
Wie so oft muss aber wieder im Einzelfall entschieden werden, ob und in welchem Maße es Sinn macht. Denn auch hier gilt: wird ein Teil vermehrt entlastet, muss ein anderer Teil mehr Last tragen ohne überlastet zu werden.
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