Ein Nageltritt liegt dann vor, wenn ein Fremdkörper (Nagel, Schraube, Draht, Glasscherben, Holzsplitter...) in die Hornkapsel eingetreten wurde. Je nach Lage und Tiefe kann es zur sofortigen Lahmheit und eventuell einer Blutung führen, muss aber nicht unbedingt. Für uns liegt schon ein Nageltritt vor, wenn ein Fremdkörper im Huf steckt, der sich nicht oberflächlich entfernen lässt, auch wenn das Pferd nicht lahm geht oder blutet. Das ganze Ausmaß der Verletzung wird meist erst sichtbar, wenn der Fremdkörper vom Tierarzt entfernt und der Huf fachmännisch versorgt wurde. Für uns ist ein Nageltritt IMMER ein Notfall und ein Fall für den Tierarzt.
Weil die Größe und Lage des Fremdkörpers von außen in der Regel nicht beurteilt werden kann, ist äußerste Vorsicht geboten. Nicht nur das Horn kann verletzt sein und als Eintrittsforte Verunreinigungen dienen (eine Tetanusimpfung sollte bei jedem Pferd Standard sein), sondern auch innere Strukturen, wie die Lederhaut, das Hufbein, das Hufgelenk, die tiefe Beugesehne, der Hufrollenschleimbeutel.... können durch den Fremdkörper verletzt worden sein, woraus später Folgeerkrankungen resultieren können.
Die Prognose kann ganz unterschiedlich ausfallen, je nachdem, welche Strukturen verletzt wurden, wie verunreinigt der Fremdkörper war, wie lange er im Huf steckte, bevor er entfernt werden konnte...
Zum Glück *** feste auf Holz klopf*** haben wir im Alltag und bei unseren Kundenpferden selten mit Nageltritten zu tun. Kommt es aber doch einmal vor, ist häufig nicht das Bewusstsein vorhanden, dass es sich um einen Notfall handelt, der zeitnah vom Tierarzt versorgt werden sollte. Ein eingedrungener Fremdkörper sollte nie selbst entfernt werden, da nicht abschätzbar ist, welchen Schaden er schon verursacht hat oder welche Schäden beim Entfernen entstehen.
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